Die Lok 03 1090 übergab die Firma Krauss-Maffei im Oktober 1940 an die DR, die sie im
Bahnbetriebswerk (Bw) Linz stationierte. Im österreichischen Bergland bewährte sich die hochrädrige Baureihe
nicht. Neues Einsatzbahnbetriebswerk wurde 1942 Posen Hauptbahnhof. Vor der heranrückenden Roten Armee
brachte man die Lokomotive in Sicherheit, doch durch Fliegerbeschuss beschädigt, endete die Fahrt 1945 in
Neubrandenburg. Erst 1948 konnten die Kriegsschäden in Halle (Saale) behoben werden.
Nach Einsätzen durch die Bw’s Leipzig West sowie Halle P und ohne die Stromlinienschale wurde das Fahrzeug
von Juni 1957 bis zur Abstellung 1979 vom Bw Stralsund betrieben. Der Einsatz erfolgte hauptsächlich im
Schnellzugdienst zwischen Saßnitz und Berlin. Wegen notwendiger Kesselerneuerung erfolgte 1959 eine
Rekonstruktion, 1969 der Umbau auf Ölhauptfeuerung und 1970 die Umzeichnung in 03 0090-5 nach EDVNorm.
Dass die Lokomotive nach der Abstellung 1979 nicht entsprechend der Losung „Max braucht Schrott“ den Weg
des alten Eisens fand, ist der Zivilcourage engagierter Stralsunder Eisenbahner zu verdanken, die den 170 t
schweren und 24 m langen Koloss mehrmals auf abenteuerliche Weise „versteckten“.
Als die Lokomotive wieder gezeigt werden konnte, erfreute sie auf vielen Veranstaltungen eine große
Fangemeinde. Die Betreuung übernahm die Gruppe „Historische Triebfahrzeuge Stralsund“ des
Bahnsozialwerkes. Wiederholt konnten potentielle Kaufinteressenten abgewiesen werden.
In Verwaltung des DB-Museums Nürnberg wurde die Lokomotive nach Auflassung des Stralsunder Standortes
2001 nach Schwerin verfügt. Durch Leihvertrag ist der Verein „Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin“
e.V. Besitzer der Lokomotive. Ein Eintrag in die Denkmalsliste der Unteren Denkmalsbehörde sichert den
Verbleib in Mecklenburg-Vorpommern. Als Museumslokomotive trägt die Maschine wieder die ursprüngliche
Bezeichnung 03 1090.
Schnellzuglokomotive 03 1090 | |
Baujahr / Rekonstruktion: 1940 / 1965 | |
Fabriknummer: 15842 | Fabrikant: Krauß & Comp. J.A. Maffei, München-Allach Raw Meiningen (Rekonstruktion) |
Bauart: 2' C 1' h3 | Länge über Puffer: 23.905 mm |
Gattung: S 36.18 | Dienstmasse: 169 t |
Leistung: 2.434 PSi | Feuerungsart: Ölhauptfeuerung |
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h (50 km/h Tender voraus) | Treib- und Kuppelraddurchmesser: 2.000 mm |
Laufraddurchmesser vorne / hinten: 1.000 mm / 1.250 mm | |
Indienststellung: 21.10.1940 | erste Beheimatung: Bahnbetriebswerk Linz |
Z-Stellung: 1979 | letzte Beheimatung: Bahnbetriebswerk Stralsund |
Eigentümer: DB Museum Nürnberg - Leihgabe | nicht betriebsfähig |
Dieses Fahrzeug kann in der Fahrzeughalle des Museums besichtigt werden. |